Im letzten Jahr haben mein Geschäftspartner und ich ca. 3 Monate in den USA verbracht. Wir haben unsere Zeit dort recht lange im Voraus geplant und die größte Herausforderung war es, ein Auto für diese Zeit zu organisieren.
Wir haben uns dazu entschieden, ein Auto zu kaufen, anstatt einen Mietwagen zu nehmen und möchten euch hier einen ausführlichen Einblick in unsere Erfahrungen geben.
Urlaub in den USA: Auto kaufen statt Mietwagen?
Zum Zeitpunkt, als wir in die USA geflogen sind, waren wir beide 22 Jahre alt, daher wäre ein Mietwagen für uns unverhältnismäßig teuer gewesen. Inklusive Versicherung und „Young Drivers Fee“ für uns beide, hätten wir für den kleinsten Mietwagen, in den nicht einmal unsere Koffer gepasst hätten, ca. $12.000 gezahlt. Dieser Zuschlag für junge Fahrer fällt in den USA bei allen Versicherern an, die Altersgrenze und die Gebühren unterscheiden sich jedoch.
Daher haben wir uns dazu entschlossen, vor Ort ein Auto zu kaufen und es nach drei Monaten wieder zu verkaufen. Von dieser Möglichkeit haben wir online relativ viel gelesen und es schien kein großes Problem zu sein.
Ich kann vorab schon einmal sagen, dass es in unserem Fall gut funktioniert hat, allerdings mit sehr vielen Schwierigkeiten und diese Konstellation kommt unserer Erfahrung nach wirklich nur in Einzelfällen infrage.
Die Grundvorausetzungen
Damit das ganze funktioniert, müsst ihr eine längere Zeit in den USA verbringen, wenn ihr vorhabt, nur 2-4 Wochen zu bleiben, macht es nicht.
Um euer Auto am Ende auch wieder verkaufen zu können, benötigt ihr den Titel des Fahrzeugs (vergleichbar mit einem deutschen Fahrzeugbrief). Den bekommt ihr von DMV zugeschickt, nachdem ihr das Auto zugelassen habt und das hat bei uns alleine 7,5 Wochen gedauert.
Ihr müsst eure Reise an der Ostküste starten, da die Zulassung unserer Recherche nach nur in einem Bundesstaat möglich ist, mehr dazu im Abschnitt Zulassung.
Zusätzlich benötigt ihr eine Anschrift in den USA. Wir konnten die Anschrift einer Bekannten nutzen, es ist aber auch möglich, ein Postfach zu verwenden. Das Postfach könntet ihr beispielsweise über ein Virtual Office lösen, das eure Post entgegennimmt und an euch weiterleitet. Eine reguläre P.O. Box bekommt ihr ohne Wohnsitz in den USA nicht.
Worum müsst ihr euch kümmern?
Wenn ihr euer Auto in den USA kaufen und fahren wollt, müsst ihr euch vor allem um zwei Dinge kümmern: die Zulassung und die Versicherung.
Beides war wirklich kompliziert und keinesfalls so einfach, wie wir es vorher online gelesen haben.
So läuft der Autokauf ab
Der Autokauf in den USA läuft eigentlich relativ ähnlich ab, wie in Deutschland auch. Schon ein paar Monate bevor wir nach New York geflogen sind, haben wir online einige Händler herausgesucht, zu denen wir dann gefahren sind.
Die Entscheidung, von einem Händler zu kaufen, haben wir vor allem getroffen, da dieser nach dem Kauf ein temporäres Nummernschild erstellen kann. Diese temporären Nummernschilder sind je nach Bundesstaat unterschiedlich lange gültig, meistens sind es jedoch 30 Tage.
Die Temporary Vehicle Registration, die ihr nach dem Kauf eures Autos erhaltet.
Das hat den großen Vorteil, dass ihr so lange mit dem Auto fahren könnt, bis ihr es regulär zugelassen habt. Vorher benötigt ihr allerdings eine Versicherung, auf die wir gleich noch genauer eingehen.
Wir haben uns mehrere Fahrzeuge angesehen und uns dann für ein Auto entschieden. Das haben wir dann einfach per Kreditkarte bezahlt, außerdem haben wir einen Standard Kaufvertrag (Bill of Sale) unterschrieben und anschließend den Titel des Fahrzeugs auf uns umgeschrieben, sodass wir es zulassen können.
Nachdem ihr das Auto gekauft habt, könnt ihr die Versicherung abschließen. Die Versicherungsnummer benötigt ihr dann, damit der Händler das temporäre Kennzeichen erstellen kann.
Versicherung
Die Versicherung war vorab eines der Themen, um die wir uns am meisten Gedanken gemacht haben, denn da wir beide keine amerikanischen Führerscheine besitzen, schien es schwierig zu werden, einen Versicherer zu finden, der uns aufnimmt.
Ich habe schon Monate bevor es in die USA ging versucht, einen passenden Anbieter zu finden. Eine Info, die ich sehr häufig gelesen habe war, mich an lokale Versicherungsmakler zu wenden, da diese mir am besten bei einer so individuellen Lösung weiterhelfen könnten. Davon kann ich euch an dieser Stelle schon einmal abraten, denn es gab von mehreren dutzend Maklern die ich angeschrieben habe, nicht einen, der uns weiterhelfen konnte oder wollte.
Welche amerikanische Versicherung akzeptiert einen deutschen Führerschein?
Wir haben dann weiter online zahlreiche Anbieter geprüft, um vorab Preise zu vergleichen und auch zu schauen, welcher Versicherer überhaupt unseren deutschen Führerschein akzeptieren würde.
Es hat sich herausgestellt, dass wir eine Versicherung bei Geico abschließen müssen, da wir nirgendwo anders einen ausländischen Führerschein verwenden konnten.
Wir sind das online Antragsformular viele Male durchgegangen, bis wir die Versicherung im letzten Schritt dann vermeintlich direkt online abschließen konnten.
Das Problem mit der Versicherung
Das Schwierige an der Situation ist, dass der Händler die temporären Kennzeichen (wie schon beschrieben) erst erstellen kann, sobald es eine gültige Versicherungsnummer gibt. Daher mussten wir erst einmal das Auto kaufen, dann die Versicherung abschließen und dann die temporäre Zulassung erstellen und die Kennzeichen ausdrucken lassen.
Daher saßen wir dann mit unserem Laptop im Büro des Autohändlers und hatten den Antrag bei Geico wieder soweit durch, dass wir nur noch abschließen mussten. Als wir das gemacht haben, kam im nächsten Schritt der Hinweis, dass unser Antrag nun geprüft werden müsste und das ganze bis zu drei Werktage dauern würde. Dabei konnte nicht einmal garantiert werden, dass sie uns eine Versicherung geben können. Von daher standen wir vor dem Risiko, das Auto zu kaufen und dann im schlimmsten Fall keine Versicherung zu bekommen.
Wie haben wir eine Versicherung bekommen?
Unser sehr hilfsbereiter Autohändler hat daraufhin einen befreundeten Mitarbeiter von Geico angerufen, der das ganze mit uns am Telefon durchgegangen ist und uns am Ende tatsächlich direkt am Telefon eine Versicherung für einen recht guten Preis abgeschlossen hat.
Wir haben alle Details telefonisch besprochen, inklusive unserer gewünschten Versicherungshöhe und dem zweiten Fahrer. Wir haben ein Foto unserer Führerscheine per E-Mail an den Mitarbeiter gesendet und die Beiträge wurden einfach von meiner Kreditkarte abgebucht.
Ohne Weiteres hätte das mit der Versicherung bei uns also nicht Funktioniert, wir hatten hier das Glück, einen Kontakt zu Geico zu haben. Vielleicht wäre unser Onlineantrag aber auch genehmigt worden, wir wollten es nur nicht darauf ankommen lassen.
Fragt also bei eurem Händler nach, ob er Kontakt zu einer Versicherung hat, oder versucht, vor Ort einen Versicherungsmakler zu finden.
Mindestlaufzeit und Kündigung der Versicherung
Wie einige von euch vielleicht auch gelesen haben, beträgt die Mindestlaufzeit für solche Versicherungen in der Regel sechs Monate. Wenn ihr euer Auto verkauft, sind die Versicherer aber gesetzlich verpflichtet, euch vorzeitig aus dem Vertrag zu entlassen.
Das hatte uns der Autohändler vorab auch noch einmal bestätigt und wir können euch diese Information nun aus unserer Erfahrung ebenfalls bestätigen: nachdem wir das Auto am Ende unserer Zeit in den USA verkauft haben, habe ich einfach bei Geico angerufen und die Mitarbeiterin telefonisch informiert, dass wir die Versicherung dementsprechend kündigen möchten. Es wurden keine weiteren Fragen gestellt, keine Dokumente angefordert und da wir gegen Mitte des Monats gekündigt haben, habe ich sogar noch eine Erstattung der für diesen Monat bereits gezahlten Prämie erhalten.
Zulassung
Um das Thema Autozulassung in den USA haben wir uns vorab ehrlicherweise nicht allzu viele Sorgen gemacht, da wir online relativ viele Erfahrungsberichte von deutschen Seiten gefunden haben, auf denen erzählt wurde, dass die Zulassung keine große Herausforderung sei.
Ich muss allerdings sagen, dass die Zulassung für uns fast die größte Herausforderung war.
Wieso die Zulassung in den meisten Staaten nicht funktioniert
Unser ursprünglicher Plan war es, das Auto einfach über die Adresse unserer Bekannten in Kalifornien zuzulassen, so wie wir es online auch gelesen haben. Leider haben die meisten Artikel aber keine weiteren Informationen zu dem genauen Vorgehen gegeben. Als es dann so weit war, habe ich also beim DMV in Kalifornien angerufen und nachgefragt: Es ist als Deutscher nicht möglich, ein Auto in Kalifornien zuzulassen.
Das Problem ist, dass in jedem Fall ein „proof of residency“ benötigt wird, um das Auto in Kalifornien zuzulassen. Laut verschiedenen Mitarbeitern des DMV müssten wir also nachweisen, dass wir tatsächlich dort ansässig sind, die Anmeldung über die Adresse einer dritten Person wäre nicht möglich oder zulässig.
In welchem Staat klappt die Zulassung?
Ich habe also das Internet durchforstet und versucht, einen Bundesstaat zu finden, in dem wir unser Auto problemlos zulassen können. Ich habe mir die Websites der entsprechenden DMVs durchgelesen, mit den Mitarbeitern telefoniert und bin am Ende fündig geworden:
Vermont.
In Vermont könnt ihr ein Auto zulassen, egal woher ihr kommt. Wir brauchten lediglich eine Adresse irgendwo in den USA, auch die Adresse der Bekannten aus Kalifornien zu verwenden, war kein Problem. Vermont hätte auch ein Postfach als Anschrift akzeptiert.
Wir konnten direkt am Telefon einen Termin zur Zulassung vereinbaren und hatten zwei Tage später einen Termin beim DMV in Montpeiller, Vermont.
Wie läuft die Zulassung ab?
Auch zwei Tage später, als ich im Warteraum des DMV saß, war ich mir immer noch nicht ganz sicher, ob das ganze wirklich zu problemlos ablaufen würde, wie es mir am Telefon versprochen wurde.
Doch es war genau so: Ich habe meine Unterlagen mitgebracht, die ich beim Kauf des Autos bekommen habe (Bill of Sale, Title), vor Ort noch ein Formular ausgefüllt, die Zulassungsgebühr per Kreditkarte bezahlt und der Mitarbeiter hat einen Umschlag mit Kennzeichen aus dem Regal genommen und das Ganze war innerhalb von ca. 5 Minuten (plus 20 Minuten Wartezeit vorab) erledigt. Die restlichen Unterlagen, also meine Sticker für die Kennzeichen und der neue Title sollten mir innerhalb von 2-6 Wochen per Post an die Adresse in Kalifornien zugeschickt werden.
Nun kam aber direkt das nächste Problem: in Vermont ist es, wie in einigen anderen Staaten auch, vorgeschrieben, dass ihr innerhalb von 2 Wochen nach Zulassung des Autos eine sogenannte State Inspection durchführen lasst.
State Inspection
Was ist eine State Inspection?
Bei der State Inspektion wird im Grunde der technische Zustand und die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs überprüft. Diese sind nicht in allen Bundesstaaten vorgeschrieben, in Vermont allerdings Pflicht. Falls ihr ein Auto kauft, dass noch einen gültigen Inspektion Sticker hat, gilt dieser immer nur in demselben Bundesstaat. Unser Auto hatte beispielsweise noch einen 1,5 Jahre gültigen Inspection Sticker aus New Jersey, was uns aber nichts gebracht hat.
Wo bekomme ich eine State Inspection?
Nachdem wir also die neuen Kennzeichen in der Hand hatten, wollte ich einen Termin zur Inspektion machen. Ich habe also angefangen, verschiedene Werkstätten im Umkreis anzurufen, es war aber fast unmöglich, eine zugelassene Werkstatt zu finden, die uns einen Termin in weniger als vier Wochen anbieten konnte. Diese Inspektionen können nicht von jeder Werkstatt durchgeführt werden, aber ihr werdet bei Google trotzdem sehr viele Firmen finden, die diesen Service anbieten.
Nach ein paar Telefonaten bin ich dann bei einem Ford Autohaus, 150 Kilometer in entgegengesetzter Richtung gelandet, die uns einen Termin am nächsten Tag anbieten konnten. Unsere Empfehlung wäre also auch, es eher bei größeren Autohäusern zu versuchen, da ihr dort schneller einen Termin bekommt.
Wir sind am nächsten Morgen direkt dorthin gefahren, haben das Auto abgegeben und wurden nach einiger Zeit in die Werkstatt gerufen: Der Rahmen unseres Autos war an einigen Stellen so verrostet, dass wir unter keinen Umständen eine State Inspection bestehen würden. Die Reparaturkosten würden laut Mechaniker bei ca. $4000-$5000 Dollar liegen und müssten von einer Spezialwerkstatt durchgeführt werden.
Brauche ich die State Inspection wirklich?
Nachdem wir kurz darüber nachgedacht haben, das Auto einfach in die Luft zu jagen und wieder nachhause zu fliegen, sind wir zu der Spezialwerkstatt gefahren, die uns bei Ford empfohlen wurde.
Die Mitarbeiter dort haben sich das Auto kurz angesehen und meinten, dass die Rostschäden so weit repariert wurden, dass wir mit dem Auto ohne Bedenken fahren können, wir so aber nie einen State Inspektion Sticker bekommen könnten. Wir haben uns einige Zeit unterhalten und ihnen erzählt, dass wir sowieso nur für ca. drei Monate im Land sind und das Auto dann wieder verkaufen wollen.
Ihre Empfehlung war danach relativ einfach: fahrt einfach weiter, für die Inspektion interessiert sich eh keiner. Im schlimmsten Fall müsst ihr eine kleine Strafe zahlen, aber Hauptsache das Auto ist sicher.
Wir konnten also weiterfahren und ich habe mich auch dazu nochmal ein bisschen weiter eingelesen. Nach den Informationen die ich gefunden, habe ist es so, dass die State Inspections immer nur in den Bundesstaaten relevant sind, in denen das Auto auch zugelassen ist. Außerhalb von Vermont interessiert sich niemand für unseren Inspection Sticker, wir könnten lediglich in Vermont nach Ablauf der zwei Wochen ein kleines Bußgeld bekommen. Da wir den Bundesstaat noch am selben Tag verlassen haben, war das Thema für uns erledigt.
Natürlich solltet ihr nicht denselben Fehler machen wie wir und das Auto vor dem Kauf genauer prüfen, als wir es getan haben. Aber solange das Auto verkehrssicher ist und ihr euch nicht länger als zwei Wochen in Vermont aufhaltet, könnt ihr auch ohne State Inspektion klarkommen.
Verkauf des Autos
Um das Auto wieder verkaufen zu können, wird wie schon beschrieben der neue Title benötigt. Als ich das Auto in Vermont zugelassen habe, wurde mir gesagt, dieser würde mit den anderen Unterlagen an meine Adresse in Kalifornien geschickt werden und das würde ca. 2-6 Wochen dauern.
Geplant war, diese Unterlagen dann mitzunehmen, sobald wir da sind, aber sie sind leider nicht rechtzeitig angekommen. Das ganze hat sich wirklich verzögert, sodass wir uns irgendwann Sorgen gemacht haben, dass wir die Dokumente nicht rechtzeitig bekommen, um das Auto noch verkaufen zu können. Nach 7,5 Wochen ist dann alles bei unserer Bekannten angekommen und sie hat es uns per FedEx Overnight Express in unser Hotel geschickt.
Daher noch einmal der Hinweis: plant wirklich genug Zeit ein, denn es kann dauern, bis eure Dokumente ankommen. Ich weiß nicht, was wir gemacht hätten, wären die Unterlagen nicht rechtzeitig bei uns gewesen.
An einen Autohändler verkaufen
Der Verkauf des Autos war danach ziemlich einfach. Als wir zurück in New York waren und das Auto nicht mehr gebraucht haben, wollten wir es nur noch schnell loswerden und haben es einfach wieder an den Händler verkauft, von dem wir das Auto einige Wochen zuvor auch gekauft haben.
Das war eigentlich von Anfang an unser Plan. Nachdem wir aber durch die gescheiterte State Inspection vom dem angeblich so schlechten Zustand unseres Autos erfahren haben, waren wir uns nicht mehr sicher, ob der Händler uns das Auto tatsächlich wieder abkaufen würde. Zum Glück hatte das Auto die Monate aber ohne ein einziges Problem überstanden, weshalb wir dem ganzen am Ende deutlich positiver gegenüberstanden.
Ich habe den Händler also angerufen und wir sind spontan bei ihm vorbeigefahren. Er hat sich das Auto kaum angesehen, sondern hat lediglich einen Barcode in der Fahrertür gescannt, um die Fahrzeugdaten zu erhalten und hat dann die aktuelle Laufleistung eingegeben. Daraufhin wurde ihm von seinem Gerät der aktuelle Marktwert angezeigt, für den das Modell auf Händlerauktionen verkauft wird und diesen Preis hat er uns ohne weitere Diskussionen angeboten.
Wir haben insgesamt ca. $4000 Verlust gemacht, was für uns völlig in Ordnung war. Für uns war eine einfache Abwicklung das wichtigste, der Händler ist direkt mit uns zur Bank gefahren und hat uns das Geld bar gegeben.
Natürlich könnt ihr auch versuchen, euer Auto privat zu verkaufen. Wir hatten außerdem an einen Verkauf an Carmax gedacht, das ist aber leider nicht möglich gewesen.
Auto bei Carmax verkaufen
Wenn es euch so wie uns einfach nur darum geht, das Auto ohne Probleme und viel Aufwand loszuwerden, denkt ihr vielleicht auch an einen Verkauf an Carmax.
Wir haben es ebenfalls ausprobiert und hatten das Problem, dass Carmax den Kaufpreis nicht in bar auszahlen kann, sondern immer mit einem sogenannten Bank Draft bezahlt, der nur mit einem amerikanischen Bankkonto eingelöst werden kann.
Das Angebot, das wir von Carmax bekommen haben, war zudem auch nicht gut. Uns wurde dort deutlich weniger angeboten, als wir von unserem Autohändler bekommen haben.
Auto privat verkaufen
Ursprünglich hatten wir geplant, unser Auto im Internet zu inserieren und dann privat zu verkaufen. Wenn ihr die Zeit und Geduld dafür habt, spricht auch eigentlich nichts dagegen. Wir haben uns lediglich für den Verkauf an den Händler entschieden, weil es für uns die schnellste und einfachste Variante war, das Auto loszuwerden.
So viel hat es gekostet
Die Kostenfrage ist natürlich sehr wichtig, denn neben dem Anschaffungspreis für das Auto an sich, kommen auch noch einmal recht hohe Kosten für weitere Gebühren, Zulassung und Versicherung hinzu:
-
Gebühren beim Autokauf $665.00
$500.00 Dealer Fee + $165.00 Tax
-
Versicherung (monatlich) $72,81
-
Zulassung $411.00
$300.00 Purchase & Use Tax, $74.00 1 YR Registration New License Plate, $2.00 Clean Air Combo, $35 Title
-
State Inspection $31.54
$29.95 Inspektion + $1.59 Gebühren
Dazu müssen wir anmerken, dass diese Kosten natürlich variieren können. Die Dealer Fees fallen nicht bei jedem Händler an die Zulassung mussten wir für ein ganzes Jahr bezahlen. Die Versicherung war in unserem Fall ziemlich günstig, wenn man bedenkt, dass wir zwei 22-jährige Fahrer eingetragen und auch überall eine recht hohe Deckungssumme gewählt haben.
Fazit: lohnt es sich?
Ja, in unserem Fall hat es sich auf jeden Fall gelohnt, ein Auto in den USA zu kaufen, statt einfach einen Mietwagen zu nehmen. Das ist aber auf jeden Fall unseren Umständen geschuldet gewesen.
- Wären wir weniger als 8 Wochen in den USA geblieben, hätten wir nicht genug Zeit gehabt, um auf die Post des DMV zu warten und das Auto zu verkaufen
- Die Kosten für den Mietwagen waren aufgrund unseres Alters so hoch. Wenn ihr alt genug seid, dass ihr keine Jungfahrergebühren zahlen müsst, ist ein Mietwagen eventuell günstiger
Der ganze Prozess war wirklich anstrengend, da wir nicht wussten, was wirklich auf uns zukommt. Es gab vorab keine verlässlichen Informationen darüber, wie das Ganze wirklich ablaufen würde. Mit dem Wissen, das wir jetzt haben, wäre das alles beim nächsten Mal aber natürlich viel einfacher.
Falls ihr also vorhabt, einige Wochen in den USA zu verbringen, könnt ihr mit diesen Informationen recht problemlos ein Auto kaufen, zulassen und versichern.
Tipp: AVIS Firmenvertrag
Für Selbstständige gibt es noch eine weitere Möglichkeit, die in Frage kommen könnte: Als wir zurück in Deutschland waren, haben wir bei AVIS ein Firmenkundenangebot für die USA eingeholt und die Konditionen waren deutlich besser. Der große Vorteil ist, dass bei Firmenkunden keine Jungfahrergebühren berechnet werden. Damit habt ihr also gegebenenfalls eine weitere Möglichkeit, die ihr in Betracht ziehen könnt.
Noch weitere Fragen?
Falls ihr noch weitere Fragen zu diesem Thema habt, schreibt gerne einen Kommentar unter diesen Artikel und wir werden euch schnellstmöglich antworten!
5 Antworten
Hallo,
ich hätte noch eine Frage: Musstet ihr die Versicherung anpassen, als ihr das Auto dann doch in einem anderen Bundesstaat angemeldet habt?
Gruß
Simon
Hallo Simon,
nein, als wir die Versicherung abgeschlossen haben, war schon klar, dass das Auto in Vermont zugelassen wird. Bei Geico haben wir die Adresse in Kalifornien angegeben, dort wurden dann die Unterlagen hingeschickt und bei der Zulassungsstelle in Vermont mussten wir nur unseren Versicherungsnachweis vorzeigen, den wir nach Abschluss der Versicherung direkt per Mail erhalten und ausgedruckt haben.
Falls du noch weitere Fragen hast, sag gerne Bescheid.
Viele Grüße
Hendrik
Hi,
Erstmal vielen Dank für das teilen eurer Erfahrungen. Hätte auch noch ein paan Fragen: Ergeben sich neue Probleme wenn man erst 19 bzw. noch unter 21 ist ? Habe gehört dass man unter 21 allgemein kein Auto zulassen kann. Kann man mit dem in den USA zugelassenem und versicherten Auto auch ohne bedenken nach Canada fahren ?
Vielen Dank schonmal für eure Antwort 🙂
Hi Marten, danke für deinen Kommentar! Ich bin mir tatsächlich nicht sicher, ob du ein Auto auch mit unter 21 anmelden kannst. Da uns beide das nicht betroffen hat, haben wir uns damit gar nicht beschäftigt. Ich würde einfach mal beim DMV nachfragen, die haben uns immer sehr schnell weitergeholfen, schau vielleicht mal hier: https://dmv.vermont.gov/registrations/new
Grundsätzlich sollte auch eine Fahrt nach Kanada möglich sein, aber auch da solltest du dich noch einmal genauer erkundigen. Wir haben uns damals dagegen entschieden, da die Einreise während Corona deutlich komplizierter war und uns wegen unserer State Inspection auch davon abgeraten wurde.
Hallo,
wir haben nächstes Jahr auch vor in den USA ein Fahrzeug zu kaufen und der Artikel ist Gold wert. Wenn ich das richtig gelesen habe, wäre es also am Besten, das Fahrzeug in Vermont zu kaufen und beim Händler zu prüfen, dass die Inspektion bereits erledigt ist? Verkaufen würden wir es dann in Kalifornieren, zur Not würden wir sonst eben nach Vermont fahren, wenn es in Kalifornien nicht klappt.